29. Februar 2020
Camera Obscura
Es kommt nicht selten vor, dass wir auf die „gute alte“ analoge Fotografie zu sprechen kommen. Allzu gerne erinnern sie sich die Menschen dabei an ihre ersten Erfahrungen mit diesem Medium, explizit an die Camera Obscura, gebaut aus einem einfachen Schuhkarton, irgendwann mal während ihrer Schulzeit. Auch wir finden diese Art der Fotografie immer spannend. Sei es von der Herangehensweise, die herrlich langsam, bewusst und entschleunigt ist, sei es von der interessanten, leicht verwackelten Bildwirkung. Auf Anfrage der Mittelschule Meusburger in Bruneck haben wir im Dezember 2019 mit einer Gruppe von Jugendlichen und einigen Lehrpersonen das Wahlfach Camera Obscura realisiert. Dabei sollte jede/r eine eigene Camera Obscura basteln, Bilder erstellen und diese in der Dunkelkammer entwickeln.
„Es war sehr interessant wie sich auf gewissem Papier ein Foto entwickeln kann. Wir durften selbst Fotos machen und sie dann entwickeln. Es war auch lustig wie man die Kamera bauen konnte.“ (Greta)
„Für mich war es sehr toll und mir gefällt sehr die Camera Obscura.
Und ich werde mir sicher mal ein Fotopapier kaufen“ (Manuel)
„Es war interessant, nicht schwierig und hat Spaß gemacht“ (Marco)
Wir haben vor 2 Jahren für diese Art von Workshops einen Camera-Obscura-Bausatz entwickelt. Dieser kam auch hier zum Einsatz. Die einzelnen Bauteile aus Karton wurden zusammengestellt, schwarz angemalt und individuell und kreativ verziert. Für die Blende wurde ein hauchdünnes Blech (geupcyclet aus einer Fanta-Dose) verwendet. Dieses wurde durch wiederholtes Eindellen und Anschleifen noch dünner gemacht. Am Ende wurde mit einer Nadel ein Loch von weniger als 0,5 mm gestochen. Unter Dunkelkammerbeleuchtung kam je ein Fotopapier in die Kamera. Somit stand alles bereit für die Fotografie.
„Mir hat gefallen das man so einfach Fotos schiessen kann“ (Gabriel)
„Fotos in schwarz-weiß sind oft viel schöner und das Auge kann sich besser auf das Foto konzentrieren und nicht auf die Farben. Das Wahlfach war sehr interessant und es hat mir auch sehr gut gefallen!“ (Asia)
„Es war sehr toll. Man hat viel neues gelernt. Und das Fotografieren hat auch bei Schneewetter Spaß gemacht. (Johanna)
An den Fotografie-Terminen hat es geschneit; zu unserem Glück. Bruneck erwartete uns mit wunderbaren Schwarz-Weiß Kontrasten und einer besonderen Atmosphäre. Die Jugendlichen gingen ans Werk, fotografierten die Umgebung, erstellten sogar Portraits oder Gruppenbilder, letzteres stellt bei 8 Minuten Belichtungszeit eine kleine Geduldsprobe dar. Ungewohnt war auch, dass sie Ausschnitt und Komposition nicht durch ein Sucherbilder oder gängiger durch den Display wählen konnten. In der Dunkelkammer der Schule wurden gemeinsam die Chemikalien gemischt und vorbereitet. Bei Rotlicht wurde das belichtete Papier aus der Kamera geholt … dann folgte dieser magische Moment, wenn aus dem latenten Bild im Entwickler das sichtbare erscheint. Dieses Negativ wurde im letzten Schritt im Kontaktprintverfahren und durch erneute Belichtung in das Positiv umgewandelt.
„Mir hat es sehr gut gefallen. (Stefan)
„Es hat mir sehr gefallen und es hat Spaß gemacht. (Kevin)
„Es war sehr cool und interessant. (Jakob)
Die Jugendlichen haben die tollen Ergebnisse, jeweils bestehend aus Positiv und Negativ, auf selbst geschnittenen Passepartout in der Schule präsentiert. Ein sehr toller Workshop ging zu Ende … wir sind stolz auf die jungen Fotografen und ihre Ergebnisse, insbesondere freut uns ihre Leidenschaft, ihr Interesse und auch ihr Ehrgeiz. Wir bedanken uns bei der Mittelschule Meusburger, insbesondere bei den Lehrpersonen, dem Direktor Dr. Stephan Oberrauch und insbesondere bei den Schülern.
und hier noch ein paar Bilder Behind the Scenes …